Karel Gott | LP MC Der Star meines Lebens

  1. Albumaufnahme  Text  Glory Day (2:45)
  2. Albumaufnahme  Text  Glaub an den Tag (3:29)
  3. Albumaufnahme  Text  Mac Arthur Park (5:24)
  4. Albumaufnahme  Text  Star meines Lebens (2:51)
  5. Albumaufnahme  Text  Im selben Boot (3:53)
  6. Albumaufnahme  Text  Proud Mary (3:07)
  7. Albumaufnahme  Text  Das trägst du lange mit dir (4:37)
  8. Albumaufnahme  Text  Was wird morgen (3:45)
  9. Albumaufnahme  Text  Good-Bye (3:24)
  10. Albumaufnahme  Text  Liebe ist das Brot der ganzen Welt (2:29)
  11. Albumaufnahme  Text  Wenn dein Herz brennt (2:12)
  12. Albumaufnahme  Text  Die letzten sieben Tage (3:49)
Karel Gott | Der Star meines Lebens

LP MC Polydor 2371036

Das Album Der Star meines Lebens ist eine Rock-gestimmte Platte vom Jahre 1970 unter der Leitung von dem hervorragenden Musiker Jimmy Horowitz. Dieses Album hat Karel Gott trotz der Produktion von Polydor durchgesetzt und es wurde mit grosser Lust aufgenommen. Und das ist auch merkbar - ein hervorragendes Album und eines von den überhaupt besten, die Karel Gott je aufgenommen hat. Leider wurde es, wie die Produktion voraussetzte, nur lauwarm von den Zuhörern entgegengenommen... Auf dem Album steigt das Lied Star meines Lebens hervor (es wurde sogar ein Hit) und diese Version ist wilder als die tschechische Version Má první láska se dnes vdává. Es wurde auch in einer veränderten österreischen Club-Version ausgegeben.

PROMO '70: Gegen jegliche Kategorisierung. Jimmy Horowitz, 21 Jahre Junger Londoner Arrangeur, das Orchester vom Flügel aus peitschend, mit einem Anschlag von vehementer Kraft, die man dem kleinen Kerlchen (1,65 m) nie zutrauen würde. Er vermag seinen englischen Kollegen in der Bhythmus-gruppe noch einiges mehr abzufordern, als sie ohnehin von Natur schon mitbringen. Rob Pronk: holländischer Staatsbürger, seine subtilen Arrangements hochintelligent konzipierend, äußerst sensibel, als Dirigent von jener bestechenden Eleganz, wie sie ,oft Menschen an sich haben, in deren Adern das Blut von Exoten fließt. Günter Kalimann, energischer und zielbewußter Chorboß aus-Berlin, dem mit seiner Gruppe überraschende Effekte und Klangfarben von berückender Schönheit gelangen. Sechs Uhr dreißig morgens, nach einer Nacht, die im Fluge vergangen war. Eine aufregende Nacht. Selten war ein an Höchstleistungen gewöhntes und deshalb abgebrühtes Aufnahmeteam mit soviel persönlichem Engagement bei der Sache, bis der letzte Ton verklungen war. Jemand stellte den Hauptschalter auf Null, die Lichter erloschen, die Gesichter entspannten sich. „Am liebsten möchte ich Jetzt das einzige Exemplar dieser Langspielplatte gleich mitnehmen, zu Hause einschließen und nur an besonderen Festtagen bei einem guten Scotch anhören. Ganz allein..." Karel Gott lächelte sein etwas schüchternes Lächeln. Er sagte das wie jemand, der etwas ihm sehrwertvolles vor der Unbill dieser Welt bewahren möchte. Als ein Künstler, der sich seinen Freunden, seinem Publikum rückhaltlos offenbart: „Seht her — so bin ich"!

Will das jemand wissen? Im Grunde liebt doch jeder den „Gott", den er sich in seiner Vorstellung geschaffen hat. Muß es nicht enttäuschen, wenn „die goldene Stimme aus Prag" dann und wann nicht in das gewohnte Klischee passen will? Karel Gott kontert sofort mit der kritischen Gegenfrage, wie weit die berüchtigten Klischeevorstellungen vom „Lieschen Müller zwischen 18 und 80" von der „Beatgeneration" vom berüchtigten „deutschen Geschmack" für das heutige Publikum überhaupt noch zutreffen. Diese Partie geht pari aus. Zur Diskussion verbleibt das vorliegende Ergebnis ernsthaftester und zutiefst ehrlicher künstleri-scher Arbeit, als Demonstration gegen jegliche Kategorisierung. Eine Demonstration, die nicht nur Karel Gott am Herzen liegt. Ja, es waren aufregende Tage, an denen diese Langspielplatte entstand, voller Spannung und mitreißender Musizierfreudigkeit, die den Hörer aus jeder Rille anspringt und nicht mehr weghören läßt. Ein intimer Kenner sagt von der „goldenen Stimme aus Prag": Karel sucht immer engsten Kontakt zu seinem Publikum. Er stellt sich seiner Kritik und setzt sich intensiv mit ihr auseinander. Zuweilen wird es allerdings dem Publikum nicht erspart, sich mit ihm auseinanderzusetzen" Wer Karel Gott auf der Bühne oder auf dem Bildschirm sah, hat diese Erfahrung bereits gemacht. Er wird sie bei dieser Langspielplatte ebenfalls machen.